Anonyme Urnenbestattung in Brandenburg an der Havel und Umgebung

… ohne Kennzeichnung einzelner Grabstellen

Bei dieser Variante der Urnenbestattung erfolgt die Beisetzung der Urne - wie der Bezeichnung zu entnehmen ist, in der Regel anonym, also in Abwesenheit der Angehörigen. Sie erfahren dann auch nicht, wann und wo genau die Urne des Verstorbenen beigesetzt wird.

Meist handelt es sich bei diesem Grabfeld um eine Rasenfläche. Einzelne Grabstellen sind nicht gekennzeichnet. Am Rand der jeweiligen Rasenfelder befindet sich meist ein Gedenkstein mit einer zentralen Ablagefläche für den persönlichen Blumenschmuck. Anders als bei einem Wahl- oder Reihengrab ist es späterhin nicht möglich, die Urne noch einmal umzubetten.

Urnengemeinschaftsanlage – das ist die offizielle Bezeichnung dieser Grabanlage. Man spricht auch von der „grünen Wiese“.

Es gibt verschiedene Gründe, aufgrund derer sich Menschen veranlasst fühlen, sich für eine anonyme Bestattung zu entscheiden. Dann zum Beispiel, wenn es keine Angehörigen gibt, die sich um die Grabpflege kümmern könnten, weil diese bereits verstorben sind, wenn sie zu weit weg wohnen oder wenn sie durch hohes Alter oder Erkrankungen nicht in der Lage sind, das Grab des Verstorbenen zu pflegen.

… mit namentlicher Kennzeichnung

Auf den meisten Friedhöfen der Stadt Brandenburg an der Havel wurden inzwischen auch Alternativen zur anonymen Beisetzung in der Urnengemeinschaftsanlage geschaffen. Es sind Grabformen, die vom Friedhofsträger gepflegt werden und dennoch nicht anonym sind.

Bei der so genannten halb-anonymen Bestattung wird entweder die Grablage mit einem kleinen Grabstein gekennzeichnet oder der Verstorbene wird an einem zentralen Erinnerungsplatz namentlich erwähnt. Denn mit dem Namen bleibt auch die Erinnerung erhalten. Mitunter können die Angehörigen bei der Beisetzung der Urne dabei ein. Mit der halb-anonymen Bestattung wird dem Wunsch vieler Angehöriger nach einem ganz konkreten Ort zum Abschiednehmen, Trauern und Erinnern entsprochen.

Auf dem evangelischen Neustädtischen Friedhof in Brandenburg an der Havel werden anonyme Beisetzungen seit Januar 2016 gar nicht mehr durchgeführt. Dahinter steht der Gedanke, dass insbesondere auch der Name eines jeden Menschen zu seiner Unverwechselbarkeit gehört.

Die vielfältigen Bestattungsmöglichkeiten sind in der Friedhofssatzung des jeweiligen Friedhofsträgers nachzulesen und es ist darüber hinaus empfehlenswert, sich persönlich beraten zu lassen.